Auch nach 20 Spieltagen mischt Thomas Reis mit seinem Verein Samsunspor die türkische Süper Lig auf.
40 Punkte hat der vermeintliche Abstiegskandidat mit dem ehemaligen Bochumer und Schalker Trainer nach 20 Spieltagen bereits auf dem Konto. Das ist überragend. Der Lohn: Samsunspor liegt immer noch auf dem dritten Tabellenplatz. Hinter Meister Galatasaray Istanbul und Rivale Fenerbahce Istanbul. Aber vor Besiktas Istanbul oder Trabzonspor. Ärgster Verfolger mit vier Punkten weniger auf dem Konto ist das andere Überraschungsteam Eyüpspor.
Aufsteiger Eyüpspor hat allerdings inzwischen seinen besten Torjäger Ahmed Kutucu an Galatasaray verloren. Beste Aussichten also für Samsunspor, um vielleicht etwas ganz Großes zu schaffen. Denn hält Samsunspor den aktuellen Tabellenplatz, dann wäre der Schwarzmeerklub in der kommenden Saison in der Europa League dabei.
Verständlicherweise tritt Reis aber noch etwas auf die Bremse, denn die Euphorie kann gerade in der Türkei schnell in Enttäuschung umschlagen. Alleine 13 Trainerwechsel (!) hat es in dieser Saison in der Süper Lig bereits gegeben. Auch deshalb hält er sich mit öffentlichen Aussagen über die Saisonziele weiter zurück.
Mit einem Auge schaut Reis natürlich weiterhin auf seine beiden Ex-Vereine. Es sei spannend zu sehen, wie mehr als die halbe 2. Liga noch vom Aufstieg träumen könne. Ob der S04 in das Geschehen um die ersten drei Plätze oder zumindest um den Relegationsplatz nochmal eingreifen kann, sei schwierig zu prognostizieren.
Derzeit liegt Schalke acht Punkte dahinter. "Der große Trumpf von Schalke sind die Fans. Daheim sowieso, aber fast jedes Auswärtsspiel ist gefühlt ein Heimspiel, da so viele Anhänger immer mitreisen. Das kann zwar Druck erzeugen, aber auch beflügeln", meinte Reis in einem Interview mit welt.de.
Optimistischer ist er in Sachen VfL Bochum, für den er nicht nur als Trainer, sondern lange Jahre auch als Spieler aktiv war. Der VfL, da ist sich Reis sicher, werde den Klassenerhalt erneut schaffen. "Ja, definitiv. Die Klubs, die vor dem VfL liegen, sind noch nicht aus der Reichweite. Vielleicht führt der Weg über die Relegation, aber ich denke schon, dass sich Bochum rettet", sagte Reis. "Mit Dieter Hecking hat der Klub einen guten Griff gemacht."
Er habe immer noch Kontakt zum Klub von der Castroper Straße, auch wenn er von diesem kurz vor dem Wechsel nach Gelsenkirchen in Unfrieden schied. Mit Geschäftsführer Ilja Kaenzig schreibe er ab und an.